Erweiterung der Basis – Fischerei und Ankauf
Die Rohstoffversorgung der Produktionsstätten von Royal Greenland entwickelte sich 2019 positiv und stieg gegenüber 2018 um insgesamt 15 % an. Dieses Wachstum ist hauptsächlich auf die Entwicklung beim Ankauf von Garnelen, Schwarzem Heilbutt und Schneekrabben direkt von unabhängigen Fischern in Grönland und Kanada zurückzuführen. In Kanada, wo die Quoten für Garnelen und Schneekrabben in den meisten Gebieten gesenkt wurden, ist es unseren Tochtergesellschaften durch eine gute Zusammenarbeit mit den unabhängigen Fischern gelungen, unseren Anteil an den Anlandungen aufrechtzuerhalten oder zu erhöhen.
Fischerei
Die Flotte von Royal Greenland besteht aus drei hochseetauglichen Garnelentrawlern, zwei hochseetauglichen Produktionstrawlern für Schwarzen Heilbutt, Kabeljau usw., einem Fangschiff für Schwarzen Heilbutt, Kabeljau usw. und zwei kleineren Küstentrawlern für den Garnelenfang. Hinzu kommt eine Investition in eine Reihe großer Kutter für den Fischfang in Nordgrönland, um die Menge an Schwarzem Heilbutt zu erhöhen, die an die Fabriken geliefert wird, was sich 2019 positiv auswirkte.
2019 wurden der Produktionstrawler M/Tr Sisimiut und der Garnelentrawler M/Tr Qaqqatsiaq durch zwei Neubauten ersetzt: M/Tr Sisimiut und M/Tr Avataq. Dies hat die Kapazitäten in der Hochseefischerei erhöht.
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Der Garnelentrawler M/Tr Nataarnaq wird 2021 durch einen neuen Trawler ersetzt, der auf der Murueta Astilleros-Werft in Bilbao, Spanien, gebaut wird.
2019 belief sich die Gesamtfangmenge der Gruppe auf 55.700 Tonnen, was einem Rückgang von 9 % gegenüber 2018 entspricht. Der Rückgang ist auf eine geringere Garnelenfangkapazität zurückzuführen, verursacht durch das Fehlen eines Trawlers über einen Zeitraum von sechs Monaten in Zusammenhang mit dem Ersatz von M/Tr Qaqqatsiaq und einen planmäßigen Werftaufenthalt der M/Tr Nataarnaq. Darüber hinaus waren die Fangergebnisse aus der pelagischen Fischerei aufgrund eines Rückgangs der Makrelenfischerei in grönländischen Gewässern 2019 geringer.
Ankauf
Die Verarbeitungsbetriebe von Royal Greenland kauften im Geschäftsjahr insgesamt 66.745 Tonnen Fisch und Schalentiere an. Dies entspricht einer Steigerung um 5 %. Dieser Anstieg ist auf ein höheres Angebot an Garnelen und Schwarzem Heilbutt zurückzuführen, während Kabeljau volumenmäßig weiter zurückging und nur noch etwa die Hälfte des Volumens der Jahre 2016 bis 2017 ausmacht.
Der Ausblick für 2020 sieht für die grönländische Fischerei vielversprechend aus. Die Garnelenquote für Westgrönland wird gemäß der Empfehlung der Biologen und dem MSC-Managementplan erneut von 105.000 auf 110.000 Tonnen erhöht. Darüber hinaus bietet der Beginn der Küstenfischerei auf Kabeljau Grund für Optimismus. Nach zwei Jahren des Rückgangs gibt es in den meisten Gebieten eine solide Biomasse und gute Fangergebnisse in den Fjorden.
In Kanada besitzt und betreibt Royal Greenland Verarbeitungsbetriebe in Neufundland, Quebec/Sankt-Lorenz-Golf und in Nova Scotia, hat jedoch keine eigene Fischerei. Die gesamte Produktion basiert auf dem Ankauf von Fisch und Schalentieren von unabhängigen Fischern und Fischereifirmen. Die Hauptarten sind Garnelen und Schneekrabben.
In Neufundland sind Schneekrabbe und Garnelen die wichtigsten Arten. Die Krabbenquote in Neufundland wurde 2019 um 15 % gesenkt. Trotz sinkender Krabbenquoten gelang es der neufundländischen Tochtergesellschaft von Royal Greenland, Quin-Sea Fisheries, ihren Marktanteil auszubauen, sodass ihr Krabbengeschäft unverändert blieb. 2019 eröffnete das Unternehmen in New Harbor eine neue Fabrik für die Produktion von Hummer. Die Hummerproduktion wird in den kommenden Jahren ausgebaut und umfasst rohen, gekochten und lebenden Hummer. 2019 stand auch die Seegurke weiter im Fokus und es wurde zwischen Neufundland und Grönland eine Zusammenarbeit bei dieser Art etabliert.
Die Garnelenquote wurde 2019 in allen Fanggebieten erneut gesenkt. 2020 wird sie sich jedoch voraussichtlich stabilisieren. Die bewusste Diversifizierung der Geschäftsaktivitäten von Royal Greenland in mehrere geografische Quotengebiete verringert die Anfälligkeit für Quotenschwankungen. Angesichts der steigenden Garnelenquote in Grönland bleibt das weltweite Garnelenvolumen von Royal Greenland unverändert.
Im Gebiet Quebec/Sankt-Lorenz-Golf wurde die Garnelenquote um 25 % gesenkt. Es gibt allerdings Anzeichen für eine Stabilisierung oder einen leichten Anstieg 2020. Ergänzend zur Garnelenproduktion wurde im Werk in Matane die Krabbenproduktion aufgenommen. 2019 war die erste Saison mit voller Krabbenproduktion. Für 2020 wird eine verstärkte Krabbenproduktion erwartet.
Der Krabbenbestand in Nova Scotia ist gesund, und in den kommenden Jahren werden höhere Quoten erwartet. Die Tochtergesellschaft von Royal Greenland, A&L Seafoods, verzeichnete ein hohes Maß an Aktivität. Das Unternehmen baut seine Rohstoffvolumen weiter aus und auch für 2020 wird eine weitere Erhöhung des Krabbenankaufs erwartet.
Insgesamt wurden 21.500 Tonnen Rohstoffe für die Verarbeitung in den Fabriken in den atlantischen Provinzen Kanadas angekauft. Dies entspricht einer Steigerung von 20 % gegenüber 2018, unter anderem infolge der Akquisition von A&L Seafoods.