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Kanadische CETA-Vorteile durch sinkende Garnelenfänge beeinträchtigt

11.12.2017

Kanada hat Probleme, seine Position als weltweit größte Fangnation für Kaltwassergarnelen zu halten. Die kanadischen Fischer haben mit erheblichen Senkungen der zulässigen Fangmenge (Total Allowable Catch, TAC) sowie einem begrenzten Zugang zu den Rohstoffen zu kämpfen.

Während es für Grönland in den letzten Jahren eine Erhöhung der zulässigen Fangmenge gab, wurde die TAC für Kanada von 2015 bis 2016 und noch einmal bis 2017 drastisch gekürzt. Diese Unterschiede spiegeln die Empfehlungen der Biologen in den beiden Ländern wider und unterstützen ein nachhaltiges Fischereimanagement. Im wichtigsten kanadischen Fanggebiet, SFA (Garnelenfanggebiet) 6, wurde die TAC von 2016 bis 2017 um 62 % auf 10.400 t gesenkt. Im Fanggebiet SFA 5 wurde die TAC um 14,1 % auf 22.000 t gesenkt. Demgegenüber wurde die TAC im Fanggebiet 4 um 5 % von 14.971 t im Jahr 2016 auf 15.725 t im Jahr 2017 angehoben, so die Regierungsbehörde Fisheries and Oceans Canada. 

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*Die Fangschätzungen für 2017 basieren auf den Zahlen seit Jahresbeginn

In Grönland hingegen ist eine leichte Anhebung der Garnelenquoten von 85.000 t im Jahr 2016 auf 90.000 t im Jahr 2017 durch die grönländische Regierung zu verzeichnen. Laut dem Grönländischen Institut für Naturressourcen liegt die wissenschaftliche Empfehlung für das Jahr 2018 bei 105.000 %.

Erheblicher Rückgang des kanadischen Garnelenexports

In Kanada begann die Fischereisaison in diesem Jahr spät. Einige Fischer waren aufgrund der Kürzungen ihrer Quote kaum bereit, die Küste zu verlassen, da dies die Suche nach Garnelen unwirtschaftlich macht. Die Fischer, die zum Fang von Kaltwassergarnelen hinausgefahren sind, hatten Schwierigkeiten, die Garnelen aufzuspüren, vor allem in den größten Größen, berichtet die Nachrichtenagentur Undercurrent News.
Der Mangel an Garnelen aus Kanada wird in den kommenden Monaten weiterhin erhebliche negative Auswirkungen auf das weltweite Angebot haben.

Die enttäuschende kanadische Garnelensaison lässt die Frage offen, ob die Garnelen aus den bekannten Fischereigebieten verschwinden oder ob sie sich in andere Gebiete zurückziehen und warum?

Die steigende Temperatur im Sankt-Lorenz-Golf wurde als potenzielles Problem für die nördliche Garnelenpopulation im Nordwestatlantik identifiziert, so Katherine Skanes, Garnelenbiologin beim Department of Fisheries and Oceans Canada.

Biologen spekulieren darüber, ob diese Veränderungen durch den Klimawandel und die Zunahme anderer Arten verursacht sein können, die die Garnelenbestände beeinflussen, z. B. Kabeljau und Roter Trommler (Sciaenops ocellatus).
Die Jungfische des Roten Trommlers sind Nahrungskonkurrenten der Garnelen, während die ausgewachsenen Roten Trommler sich u. a. von Garnelen ernähren.

CETA – kein Einfluss auf die Preise

Das Freihandelsabkommen CETA (Comprehensive Economic and Trade Agreement) zwischen Kanada und der EU ist am 21. September 2017 vorläufig in Kraft getreten. Experten hatten den kanadischen Fischereisektor als großen Gewinner dieses Abkommens ausgemacht.

Allgemein wird angenommen, dass der kanadische Fischereisektor auf dem europäischen Garnelenmarkt wettbewerbsfähiger wird und die Verbraucher durch das CETA-Abkommen Zugang zu billigeren Garnelen erhalten.

Henrik Cordsen, Category Manager für Garnelen bei Royal Greenland, teilt diese Ansicht bezüglich der Preise nicht:
„Ich habe nicht den Eindruck, dass die europäischen Verbraucher durch CETA billigere Garnelen in den Supermärkten kaufen können. Die kanadischen Fangquoten wurden drastisch gekürzt und werden größtenteils sogar nicht einmal ausgeschöpft. Es herrscht bereits ein Mangel an großen und extragroßen gefrorenen Garnelen, und die Preise werden wahrscheinlich weiter steigen, da die Branche Schwierigkeiten haben wird, die Mengen für bereits abgeschlossene Verträge zu sichern.“

Kanada hat nicht nur einen Rückgang des Fangvolumens, sondern der Fänge von großen Garnelen zu verzeichnen. Zudem war auch die Belieferung des Marktes mit den wertvollen großen Garnelen aus Grönland begrenzt.

„In der Diskobucht, wo sich unter anderem die größeren Garnelen befinden, begann die Fangsaison in diesem Jahr spät. Ein großer Teil der Garnelenquote für die Hochseefischerei wurde bereits gefangen, und die Größen sind im Vergleich zu den Vorjahren eher gering. In Verbindung mit dem Rückgang der kanadischen Fänge wird es in dieser Saison wahrscheinlich zu einem Mangel an großen Garnelen kommen“, erklärt Henrik Cordsen.

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Quellen:

http://www.dfo-mpo.gc.ca/decisions/fm-2017-gp/atl-01-eng.htm

Eastern & Western Assessment Zones: http://www.dfompo.

gc.ca/csas-sccs/Publications/SAR-AS/2017/2017_010-eng.html

– SFA 4-6: http://www.dfo-mpo.gc.ca/csas-sccs/Publications/SARAS/

2017/2017_012-eng.html

– The Estuary & Gulf of St. Lawrence:

http://publications.gc.ca/collections/collection_2017/mpo-dfo/Fs70-

7-2017-008-eng.pdf

– Eastern Scotian Shelf: http://www.dfo-mpo.gc.ca/csassccs/

Publications/SAR-AS/2017/2017_005-eng.html

Greenland Institute of Natural Resources - Pinngortitaleriffik and Statistics Greenland

https://www.undercurrentnews.com/2017/08/09/worse-than-expected-canadian-catches-see-coldwater-shrimp-prices-soar-contract-flurry/

http://www.cbc.ca/news/canada/newfoundland-labrador/northern-shrimp-assessment-25-percent-fall-1.3991555

http://www.cbc.ca/news/canada/montreal/sept-isles-matane-gaspe-quebec-fisheries-and-oceans-1.4214075

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