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An Nachhaltigkeit führt kein Weg vorbei

27.03.2015

Nachhaltigkeit und CSR sind für die Lebensmittelindustrie zu zentralen Fragen geworden und das gilt auch für den Seafood-Bereich. Untersuchungen konzentrieren sich oft auf die Endverbraucher, nicht so sehr auf die Einkäufer des Handels, die jedoch letztlich entscheiden, was auf dem Markt erhältlich ist. Im Herbst 2014 beschloss Royal Greenland, diese Lücke zu füllen und die Rolle von Nachhaltigkeit und CSR bei Entscheidungen der Einkäufer zu untersuchen.

Ziel der Befragung war es, Motivationen und wichtige Entscheidungselemente hinsichtlich CSR und Nachhaltigkeit genauer unter die Lupe zu nehmen, um zu verstehen, welche Elemente den Entscheidungsträgern im Seafood-Handel wichtig sind. Die 152 Befragten waren Kunden und Geschäftspartner von Royal Greenland. Sie stammten aus 17 verschiedenen Ländern in Europa und Asien. Es handelt sich hierbei um Einzelhändler, Gastronomiebetriebe und industrielle Verarbeiter. Über die internetbasierte Befragung hinaus wurden mit sieben Befragten aus unterschiedlichen Regionen qualitative Interviews geführt.

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Nachhaltigkeit ist ein Muss, Zertifizierung nicht

Die Ergebnisse zeigten, dass bei den Seafood-Einkäufern Nachhaltigkeit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. In allen Regionen wurde nachhaltige Fischerei als wichtig oder sehr wichtig eingeschätzt und war somit der wichtigste Parameter von CSR. Dies wurde besonders deutlich, als die Befragten gebeten wurden, Bereiche zu nennen, bei denen eine schlechte Leistung des Anbieters bedeutet, dass sie sich überlegen, nicht weiter mit ihm zusammenzuarbeiten. Hier wurde nachhaltige Fischerei am häufigsten genannt, dicht gefolgt von guten Arbeitsbedingungen. Ein weiteres interessantes Ergebnis war, dass die Bedeutung von MSC-Zertifizierungen niedriger eingestuft wurde als nachhaltige Fischerei. Dies zeigt, dass Einkäufer nachhaltige Fischerei nicht einfach mit einem MSC-Zertifikat gleichsetzen. Die Leistung beim Umweltschutz wurde etwa die gleiche Relevanz gegeben wie einer MSC-Zertifizierung.

Kunden und Verbraucher wählen nachhaltige Produkte

Bei der Befragung wurde nicht nur danach gefragt, welche Anforderungen die Einkäufer von Seafood-Produkten an ihre Lieferanten stellen, sondern auch danach, welche Anforderungen ihre eigenen Kunden, wie Abnehmer im Handel, Restaurantgäste oder Supermarktkunden, stellen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Einkäufer  in allen Regionen eine starke Nachfrage nach nachhaltigem Seafood und Produkten mit MSC-Zertifikaten erleben. Im Einzelhandel scheinen die Endverbraucher sogar bereit zu sein, einen etwas höheren Preis für nachhaltige Produkte zu zahlen, ein Trend, der im Gastronomie- und Industriebereich nicht ganz so deutlich ist. Auch ist die Zahlungsbereitschaft nicht ganz so ausgeprägt in Ländern, die stark von der Finanzkrise betroffen sind, wie Spanien.

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Kunden und Unternehmenspolitik haben mehr Einfluss als NGOs

Es wurde außerdem noch untersucht, welche Faktoren das Kaufverhalten bei Seafood beeinflussen. Die Befragten gaben an, dass die Forderungen ihrer Kunden am wichtigsten seien, danach die Richtlinien des eigenen Unternehmens zu CSR und Einkaufsverhalten und erst an dritter Stelle NGOs. Freilich haben NGOs gleichwohl einen nicht zu unterschätzenden Einfluss, da sie über die Medien die Themen und den Ablauf der öffentlichen Debatte wesentlich mitbestimmen. Sowohl Endverbraucher als auch Einkäufer verwenden Einkaufsempfehlungen von NGOs, um sich auf dem Markt zu orientieren. Hierbei wurde der WWF als einflussreichste NGO eingeschätzt.

Diese Befragungsergebnisse bestätigen, dass nachhaltige Fischerei das dominierende CSR-Thema ist. Nachdem nun immer mehr Fischereiunternehmen und Fischarten zertifiziert werden, wird es interessant sein, zu sehen, ob und inwieweit die Anforderungen an Nachhaltigkeit bei Seafood im Verhältnis zu anderen CSR-Themen wie Umweltfragen, Arbeitsbedingungen usw. weiter zunehmen.

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