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Eine Garnele ist eine Garnele

10.12.2014

...stimmt das? Kommt es wirklich darauf an, ob eine Garnele aus einem Warmwasser-Zuchtbetrieb stammt oder wildlebend im Eismeer gefangen wurde? Und ist Größe gleichbedeutend mit Qualität? Dies sind Fragen der Verbraucher, die nicht immer die Unterschiede kennen.

Untersuchungen haben gezeigt, dass nicht allen Verbrauchern die Unterschiede zwischen wildlebenden Eismeergarnelen und Zuchtgarnelen bewusst sind. Wenn man sie nach Garnelen fragt, werden die Verbraucher oft nur zwischen großen und kleinen Garnelen unterscheiden. Dies kann zu schlechten Erfahrungen führen. Zum Beispiel wenn Warmwassergarnelen in Salaten verwendet werden, dann werden die Garnelen höchstwahrscheinlich als Zutat mit wenig Geschmack und somit langweilig erlebt. Umgekehrt führt die Verwendung von Eismeergarnelen in warmen Gerichten dazu, dass sie schrumpfen und trocken werden. Dies ist eine Herausforderung für Produzenten, Handel und Gastronomie.

Besonderes Geschmackserlebnis

2013 haben Seafish und International Cold Water Prawn Forum (ICWPF) gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen RDSi eine Untersuchung über die Verwendung von Garnelen durch Verbraucher durchgeführt. Hierfür wurden eine Gruppe von Koch-Bloggern und eine Gruppe von Familien jeweils gebeten, Garnelen zu kaufen und in ihrer alltäglichen Küche zu verwenden. Die Befragten experimentierten damit, Gerichte mit Eismeergarnelen zuzubereiten. Sie erlebten, dass diese bei korrekter Zubereitung ein Genuss waren. Allerdings waren sich die Verbraucher sehr unsicher über die Verwendung von Eismeergarnelen und versuchten, diese wie von Warmwassergarnelen gewohnt zuzubereiten. Dies führte dann zu Enttäuschungen. Obgleich Eismeergarnelen bereits gekocht sind, waren die Verbraucher über die Lebensmittelsicherheit besorgt und kochten sie in warmen Gerichten zu lange. Erneut waren sie über die Ergebnisse sehr enttäuscht.

Wenn die Eismeergarnelen in geeigneter Weise zubereitet wurden – also in Salaten und kalten Gerichten – lobten die Befragten besonders den Geschmack der Eismeergarnelen mit Aussagen wie: „Sie sind äußerst leicht und zart. Man sollte den tollen Geschmack nicht durch andere Zutaten überdecken.“ Oder: „Sie verfügen wirklich über einen feinen Geschmack – man kann tatsächlich Garnele schmecken.“ Wegen ihres Eigengeschmacks bevorzugen Verbraucher Eismeergarnelen bei kalten Gerichten wie Salaten, Sandwichen und Vorspeisen. Hingegen fanden sie Warmwassergarnelen besser geeignet für stärker gewürzte und warme Gerichte, da sie leichter den Geschmack von anderen Zutaten und Gewürzen aufnehmen.

Hieraus ergab sich als Schlussfolgerung, dass der Markt für Garnelen insgesamt entwickelt werden kann, indem Eismeergarnelen deutlicher von Warmwassergarnelen unterschieden und für unterschiedliche Zubereitungsarten und Gerichte positioniert werden. Außerdem zeigte die Untersuchung, dass es notwendig ist, die Verbraucher besser über die Unterschiede zwischen den verschiedenen Garnelenarten und die jeweils richtige Verwendung in der Küche zu informieren. Insbesondere im Hinblick auf die gegenwärtige Preisentwicklung ist es wichtig, dass die Verbraucher jedes Mal ein positives Genusserlebnis haben.

Zusammenarbeit in der Branche

Steigende Preis für Eismeergarnelen aufgrund sinkender Mengen, die auf den Markt kommen, sind für die Branche ein starker Anreiz, die verfügbaren Rohstoffe bestmöglich zu nutzen. Nur so können die Umsätze der vergangenen Jahre mit reichlichen Fangmengen aufrecht erhalten werden. Auf der 2013 abgehaltenen Konferenz des International Cold Water Prawn Forum (ICWPF) präsentierte Mikael Thinghuus, CEO von Royal Greenland, die Agenda für die gesamte Eismeergarnelenbranche und hob die gemeinsame Verantwortung hervor, als er sagte: „Für uns muss Qualität genauso wichtig werden wie Fangmengen und Kosten. Dann können wir gekochte und geschälte Garnelen als Luxusprodukt in Europa positionieren.“ Mit anderen Worten: Das Produkt muss den hohen Preisen, die gegenwärtig dafür verlangt werden, gerecht werden.

Auf einer im November 2014 abgehaltenen gemeinsamen Tagung die Royal Greenland mit dem Fischereiverband von Neufundland und Labrador wurde ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen, das den zweiten Teil der Herausforderung in Angriff nehmen soll: die Information über die Vorzüge und richtige Verwendung von Eismeergarnelen. Dieses neue Projekt wird sich zunächst vor allem an auszubildende Köche in Großbritannien, dem größten Markt für Garnelen in Europa, wenden. Es wird im Frühjahr 2015 starten. 

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