Frische Flundern und weniger Rückwürfe
Royal Greenland hat Verträge mit dänischen Fischern abgeschlossen, um die Lieferung frischer Flundern aus der Ostsee an unsere Fabrik in Koszalin in Polen während der gesamten Saison sicherzustellen. „Die konkreten Ergebnisse sind eine höhere Produktqualität, stabile Lieferungen, vollständige Rückverfolgbarkeit, kürzere Transportwege und im Prinzip keine Rückwürfe”, erklärt Vertriebsleiter Michael Engbjerg.
Nach Angaben des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) gibt es bei der Flunder, einer nicht regulierten Art, erhebliche Rückwürfe in der Nord- und Ostsee. Der Grund für die hohen Rückwurfraten bei der Flunder liegt darin, dass diese oft als Beifang bei der Fischerei auf andere Plattfische und Grundfischarten gefangen und sofort wieder zurückgeworfen werden. Aus diesem Grund gibt es im Moment keine vollständigen Daten über die Gesamtfangmenge bei dieser Art.
Royal Greenland begrüßt die Initiativen der Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik der Europäischen Union für eine vorbildlich geführte, nachhaltige Fischerei ohne Rückwürfe. Die Reform wird 2014 in Kraft treten.
Vertraglich geregelte Flunderfischerei - ein großer Erfolg
Royal Greenland betreibt keine eigene Flunderfischerei, sondern kauft seit vielen Jahren einen erheblichen Teil der Gesamtfangmenge an Flundern aus der Ostsee zur Verarbeitung im polnischen Koszalin. Während der letzten Fangsaison wurden Schritte eingeleitet, um die frischen Flundern direkt von den Fischern aufzukaufen, eine Zusammenarbeit, die sich als großer Erfolg für beide Seiten erwiesen hat.
Die Verträge werden in jeder Saison erneuert, wobei Royal Greenland einen Festpreis für eine festgelegte Qualität und Menge pro Schiff anbietet und die Koordinierung zwischen den Schiffen durch die Fabrik auf der Grundlage der Kapazität der Filetieranlage erfolgt. Durch diesen engen Kontakt und die direkte Zusammenarbeit arbeiten die Fischer und die Fabrikbelegschaft jetzt gemeinsam an der ständigen Optimierung der Produktqualität.
Die Qualitätsparameter:
- Frische – Die Fischer dürfen nicht mehr als drei Tage, einschließlich Fahrzeit, auf See verbringen.
- Kühlkette – Der Fisch muss sofort nach Empfang mit Eis verpackt werden.
- Größe – Die Maschengröße der Fangausrüstung muss an die Zielart angepasst sein.
- Vollständige Rückverfolgbarkeit – Alle Daten zum exakten Fanggebiet und zur genauen Fangzeit müssen dem Fisch beigefügt werden.
- Begründung eventueller Rückwürfe – Grundprinzip ist, dass keinerlei Rückwürfe erlaubt sind.
Der Fisch muss in gemischter Fischerei mit Kabeljau in der Ostsee gefangen werden und die Fischer können je nach gewählten Fanggründen einen Anlandeplatz ihrer Wahl in Polen, Schweden oder Dänemark vereinbaren. Royal Greenland organisiert den Abtransport direkt vom Kai, wo der Fisch aus dem Schiff entladen wird.
„Mit dieser neuen Art des Fischaufkaufs erhalten wir wesentlich bessere Rohstoffe, die Fischer wissen, dass sie bei hoher Qualität einen guten Preis erhalten und wir können die Lieferung von Frischfisch an die Fabrik besser steuern“, erklärt Michael Engbjerg und fügt hinzu: „Wir wissen, dass einige Fischer wegen des in der Vergangenheit niedrigen Preises insbesondere kleine Flundern zurückwerfen. Jetzt können wir einen guten Preis zahlen und damit aktiv zur Bekämpfung der Rückwürfe beitragen.“
Zukunftsaussichten
Angesichts des erfolgreichen Starts der Vertragsfischerei im Flunderfang arbeitet Royal Greenland gegenwärtig daran, diese Art der Zusammenarbeit auch in anderen Gebieten des Nordatlantiks und für andere Fischarten zu etablieren.